Die Wieder- oder Neugeburt ist eine ganz persönliche Angelegenheit die einiges voraussetzt, aber dennoch außerhalb unseres Leistungsvermögens steht. Wir können uns diesen ''Persönlichkeits- und Sinneswandel von oben'' nicht antrainieren oder ihn uns durch Suggestion (lat. suggestio, -onis, was gleichbedeutend ist mit Hinzufügung, Eingebung oder lat. subgerere, suggerer also zuführen, unterschieben) selbst einverleiben. Glaube ist nicht logisch und er folgt auch keinen entsprechenden Schlußfolgerungen. Glaube ist eine Form des Gehorsams, denn Gott gebietet den Menschen umzukehren und Buße zu tun (Hesekiel 33,11 und Apostelgeschichte 17,30). Das Neue Testament informiert uns darüber, daß wir heilig sein sollen (1. Petrus 1, 14-15). Der natürliche Mensch kann damit garnichts anfangen und wenn, dann interpretiert er Dinge hinein, die damit nicht gemeint sind (1. Korinther 2,14). Es ist gewissermaßen unser menschliches Erbe in diese Heiligkeit zurück- und umzukehren. Wer aber aus eigener Kraft versucht heilig (und ein neuer Mensch) zu sein, wird daran verzweifeln und zerbrechen. Selbst wenn ich den freien Willen dazu hätte, mich hier mit Haut und Haaren, aller Kraft und allem Mut und jedweder positiven Einstellung zu investieren, wäre ich immer noch weit davon entfernt es umzusetzen. Ich würde maximal zum verkrampften Moralisten werden, der verächtlich auf seine Mitmenschen schaut. Paulus fasst dieses Dilemma in seinem Brief an die römische Gemeinde treffend zusammen: ''Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich'' (Römer 7, 18-19). Die Kraft und Wirklichkeit der Erlösung besteht nun darin, daß Gott mir die Neugeburt einpflanzt, durch die es mir dann möglich ist, ein neues Leben in der Kraft des Auferstandenen durch den Heiligen Geist zu leben (Kolosser 2, 12-14). Wir Menschen sind in der Tat echte Erben - das können wir drehen und wenden wie wir wollen - es bleibt eine göttliche Tatsache (eine geistliche Wirklichkeit).
Die Frage ist nur, ob wir nun das Erbe der Sünde (durch Adam) oder das Erbe Jesu (durch die Neugeburt) antreten werden (Römer 5, 18-19)? Beides hat seine eigenen Konsequenzen. Entweder wir sterben in unseren Sünden oder wir sterben in froher Seligkeit durch die Vergebung derselben. Der Gehorsam Jesu hat die Glaubenden zu Gerechten gemacht - wenn wir wollen, und Jesus gibt seinen Segen dazu, dann wird es auch immer ein Vollbringen geben (bei was auch immer) - aber vor allem sicherlich, bei dem Wunsch erlöst zu werden von seiner Schuld (Römer 3,23). Mein Wille und Jesu Einverständnis ergibt die Neugeburt (Johannes 14,6). Sind wir Kinder Gottes geworden, so ist es auch rechtens, wenn wir Erben, also Miterben Christi, geworden sind (Römer 8,17, Galater 3,29 und 4,7). Ich bin einmal unverblümt: Man muß schön blöd sein, wenn man keinen Wunsch verspürt, sich diesem wunderbaren Gott und himmlischen Vater anzuvertrauen und sich nach der Neugeburt zu sehnen! Diese Zeugung im Geist geschieht nur und allein durch die Kraft des Evangeliums - wer es glaubt und sich im Gehorsam auch taufen lässt (als äußeres Zeichen - die Taufe ansich rettet einen nicht) ist selig (Markus 16,16). Es ist allein Gottes Gnade auf die wir hoffen dürfen so wie Paulus es an die Gemeinde in Ephesus geschrieben hat: ''Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.'' (Epheser 2, 8-10). :-)