Ihr Lieben,
unsere heutige Bibelstelle fordert uns heraus, das Gesetz Christi zu erfüllen. Gesetz klingt so erschreckend hart und dabei meint das Gesetz Christi ein ganz anderes als das weltlich ver- und aburteilende Gesetz. Das Gesetz Christi ist das Gesetz der bedingungslosen Liebe, Annahme und Hingabe.
Jeder von uns kennt ganz sicher Lebenssituationen und -umstände, in denen man getragen wird und dann wieder andere, in denen man selbst zum Träger wird. Ich selber bin unendlich dankbar, dass ich das schon oft erleben durfte. Ich wurde in Schwachheit und Kraftlosigkeit getragen, in Hoffnungslosigkeit und Resignation ermutigt, in Schmerz und Verzweiflung getröstet. Das geschah auf ganz unterschiedliche Weisen. Einmal war es ein lieber Anruf oder kurzer Gruss per sms ''ich denk an Dich''. Dann mal wieder eine lustige Postkarte, die mir ein Lachen schenkte. Und oft war es auch ein stilles Gebet, wie es sich im Nachhinein herausstellte, das Jesus dem-/derjenigen auf's Herz legte und ich mich dadurch auf übernatürliche Art geborgen fühlte.
Gott hat so unendliche viele Möglichkeiten uns nahe zu kommen und uns zu zeigen, dass ER bei uns ist und uns niemals alleine lässt. Und genauso hat ER auch sehr kreative Möglichkeiten uns als Kanal für Seine Liebe zu gebrauchen um eben genau die Menschen zu erreichen, die es genau JETZT so sehr brauchen. Auch das durfte ich bereits erleben und es ist mir mit jedem Mal bewusster geworden, wie sehr es mich selber beschenkt und segnet, wie es mich berührt zu sehen und zu erleben, dass Sein Liebesstrom durch mich fließt und ich meinem Nächsten durch Seine Gegenwart in mir dienen durfte. Aber ich hab leider auch schon darin versagt, den oft leisen Impulsen zu folgen, die Jesus durch Seinen Heiligen Geist schenkt. Manchmal war mein Alltag zu laut, manchmal mein Kopf zu voll, manchmal mein Herz zu lieblos um es zu erkennen. In diesen Situationen bin ich dankbar, dass ER nicht von mir und meiner Unvollkommenheit abhängig ist, mit Seinen Menschen ans Ziel zu kommen. ER ist grösser als unser Versagen und sogar als unser vermeintliches Gut-tun.
Ruth Heil, eine bekannte Rednerin bei Frauenfrühtücken erzählte einmal das Gleichnis, dass wir oft wie zerknitterte Kleidungsstücke am Boden liegen und Jemanden brauchen, der uns aufhebt und über einen Kleiderbügel hängt, so dass wir uns wieder glätten können. Dieses Gleichnis blieb mir im Kopf wenn es darum ging, zu tragen und getragen zu werden. Oft sind wir das ''Verknitterte'', das am Boden liegt und dann sind wir wieder der ''Kleiderbügel'' der das Verknitterte Halt um Aushängen gibt. Aber beide, und das ist das Wunderschöne daran, brauchen die Kleiderstange, die sie trägt. Ich sehe darin die Kraft und Liebe Jesu, die uns erst befähigt füreinander in Seiner Art, nach Seinem Gesetz, da zu sein. So sind wir in Seiner Liebe, die sich für uns, für jeden einzelnen von uns, am Kreuz verschenkt hat beide Getragene. Der, der getragen wird und der, der den anderen trägt.
In diesem Sinne wünsche ich Dir heute ein ganz besonderes Bewusstsein für Sein Tragen, ER ist es, der an und durch Dich wirkt! Lass Dich beschenken durch Sein Gesetz der Liebe, das nichts mehr möchte als Dein offenes und ehrliches Herz, ganz egal was momentan darin ist. ER ist es der Dich hält und trägt Dich und ER wird nicht müde darin, Dir zu zeigen wie sehr ER Dich liebt!
Sei gesegnet in allem Tun und Lassen, Deine