Vor Gott sind wir Menschen wie Staub (Vers 14). Das wollen wir sicherlich nicht hören. Aber biologisch gesehen ist es eben so. Wenn wir sterben, wird unser Leib verwesen und zerfallen, bis nur noch Knochen übrig sind, die im Laufe der Zeit dann zu Staub werden. In Psalm 144,4 steht: ''Der Mensch gleicht einem Hauch, seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten''! Das ist ernüchternd und nicht gerade das, was unser Selbstverständnis beinhaltet. Aber es ist notwendig sich dessen bewusst zu werden, daß wir als Menschen eben nicht die Lizenz zum Überleben haben, sondern einmal (wir wissen nicht wann und wie) uns in unsere Bestandteile auflösen. Auch als Christen sollten wir verstehen, was den Menschen tatsächlich ausmacht und was eben nicht untergehen kann und wird. Das ist die Seele! Gott hat den Menschen so klein, verletztlich, und begrenzt erschaffen, weil er will, daß wir erkennen, daß es mehr gibt als wir sehen und meinen. Wir brauchen Gott! In Psalm 14,2 steht entsprechend: ''Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt''. Gott sagt uns auch, daß ER genau weiß wer wir sind und auch wie wir sind (Psalm 103,14). Gott denkt daran und begegnet denen, die um ihrer Schwachheit, Begrenztheit und um ihrer Sünde wissen, mit seiner Gnade, seinem Trost und mit Barmherzigkeit. Wenn das kein Trost ist, was dann? Mutlosigkeit und Angst sollten keine Optionen mehr sein, wenn wir wissen dürfen, daß der allmächtige Gott im Himmel, ganz genau versteht, mit was wir uns hier auf Erden herumschlagen müssen. Wir leben in einem zur Sünde neigenden Körper und in einer gottesfeindlichem Welt und Umgebung - jeden Tag. Wir werden krank und mit zunehmendem Alter merken wir auch, wie zerbrechlich und abhängig wir sind. Dürfen wir an das biblische Evangelium gläubig sein, können wir damit leben und uns sogar freuen trotz aller Gebrechen und aller Leiden.
In 2. Korinther 4, 16-18 schreibt der Apostel Paulus: ''Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig''. Was Gott für die Ewigkeit erschaffen hat und erschaffen wird, ist nicht dem Zerfall unterlegen - ganz im Gegenteil. Die Beziehung zu Gott macht uns erst zum Menschen. Es ist nicht der Körper, nicht das Aussehen, nicht meine Kinder, nicht mein Geld oder mein Beruf oder der Ort wo ich lebe. Einzig und alleine der Glaube an die Vergebung der Sünden im gekreuzigten Heiland Jesus Christus, macht einen Menschen unvergänglich, wertvoll und vor Gott liebenswert. Gott weiß wer wir sind und kennt uns - aber kennen wir auch Gott? Jenen menschgewordenen Gott, der genau weiß wie verletzlich und begrenzt man als Mensch ist? Jesus kann mitleiden. In Hebräer 4, 14-16 lesen wir: ''Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe''!