In Indien, so sagt eine Geschichte, nahm ein alter Meister die jungen Mönche zu einem Ausflug in den Bambuswald mit und brachte sie zu einer Lichtung, in der sich gerne wilde Affen aufhielten. Er nahm einen hohlen Flaschenkürbis mit einer kleinen Öffnung und füllte gesüßten Reis hinein, die Lieblingsspeise der Affen. Schon bald kam, angelockt durch den guten Geruch ein Affe, langte mit seinem Arm in den Kürbis und fing verärgert an zu kreischen, als er merkte, dass er seine Faust nicht durch den Hals des Flaschenkürbis zurückziehen konnte. Indessen nähert sich, angelockt durch das Gekreische, ein Leopard, der nach einer leckeren Fleischmahlzeit verlangte. „Lass los, lass Los und lauf!“ riefen die Mönche. Doch der Affe behielt den Reis fest im Griff – und musste sein Leben lassen.
Wer sich krampfhaft an etwas festhält und nicht loslassen kann, der kommt keinen Schritt voran, im Gegenteil er bleibt gefangen. Wie viele Menschen gibt es, die sich in Situationen befinden, die zwar unerträglich sind, die aber dennoch nichts an ihrer Situation ändern wollen. Das was diese Menschen kennen, gibt ihnen eine scheinbare Sicherheit. Alles was unbekannt vor ihnen liegt, verursacht Ängste. Viele Menschen fürchten sich vor Veränderungen und bleiben deshalb am alten Leben hängen. Ich muss gestehen, auch ich bin ein Meister im Festhalten. Auch ich muss jeden Tag lernen, loszulassen und mich vertrauensvoll auf den Weg mit Jesus begeben. Jesus nachfolgen heißt: Altes, Gewohntes, Vertrautes und Liebgewonnenes ablegen und neue Schritte wagen. Dieses Loslassen ist oft mit Schmerzen verbunden. Aber, nur wer loslässt, bekommt die Hand frei um Neues zu gewinnen. Der Affe hätte nur loslassen müssen um frei zu werden und sein Leben zu retten. Nur wer sein altes, belastetes und sündhaftes Leben zu Jesus ans Kreuz bringt, die Schuld dort lässt, kann befreit ein neues Leben beginnen. Ich bete jeden Tag, dass ich loslassen kann und jeden Tag neu mit Jesus mein Leben beginne.