''Da machte Jona sich auf und ging nach Ninive, gemäß dem Wort des HERRN. Ninive aber war eine grosse Stadt vor Gott, drei Tage zu durchwandern'' (Jona 3,3). Manchmal beginnt ein Mensch erst dann auf Gottes Willen zu reagieren, wenn er in Bedrängnis gekommen ist. Vorher hatte er weder den Wunsch noch die Zeit dafür. Gott hörte den Ruf Jonas um Hilfe, als er im Bauch des Wales war, und schickte ihm die Antwort auf sein Gebet. ''Und der HERR befahl dem Fisch, und er spie Jona auf das trockene Land aus'' (2,11). In einem christlichen Buch habe ich einen interessanten Artikel gelesen. Einige Studenten haben ihren alten Professor gefragt: ''Sie sind ein bekannter Wissenschaftler, ein Mann mit reicher Lebenserfahrung. Glauben Sie wirklich daran, daß ein grosser Fisch, um welchen es im Buch des Jona geht, Jona verschluckt haben könnte?'' -- ''Doch, ich glaube daran! Ich würde auch zustimmen, wenn alles umgekehrt gewesen wäre. Wenn der HERR es gewollt hätte, konnte Jona selbst diesen grossen Fisch verschluckt haben. Ich glaube, kein Ding ist dem HERRN unmöglich'' Darf ich euch fragen: Wer war ein größeres Hindernis, daß der Wille Gottes erfüllt werde: Die Bewohner von Ninive oder Jona selbst? Manchmal sind nämlich die Gläubigen der Anstoß für Ungläubige, daß sie sich bekehren und Christus als ihren Erlöser annehmen. Wir, die Christen, können die Gottesdienste besuchen, die Bibel jeden Tag lesen und auch fasten. Es ist wirklich schön, weil Gott uns mittels seines Wortes lehrt, die Gebote des HERRN zu halten. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, daß unsere Nächsten uns sehen und hören. Die Gläubigen selbst können ein großes Hindernis sein, daß unsere Eltern oder Kinder, Verwandten oder Nachbarn auch wiedergeboren werden und dem HERRN dienen! Unsere Worte können völlig vergeblich und wirkungslos bleiben, wenn sie nicht durch unsere Taten verstärkt werden.
Im Buch des Jona lesen wir auch, daß die Bewohner von Ninive, von klein bis groß, schon geistlich bereit waren, das Wort des HERRN aus dem Munde Jonas anzunehmen. ''Da glaubten die Leute von Ninive an Gott; und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch von ihrem Größten bis zu ihrem Kleinsten. Und das Wort erreichte den Konig von Ninive; und er stand von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in den Staub.'' (3,5-6). Was nach Jonas Meinung unmöglich und unwahrscheinlich war, das war schon von Gott vorbereitet und vollendet. Tatsächlich ging es von Anfang an nur um eine einzige Sache – der Gehorsam Jonas gegenüber dem Willen Gottes. Gleich nachdem die Frage des Gehorsams Jonas gelöst wurde, wurde die nächste Frage gelöst – die Frage der Bekehrung der Bewohner von Ninive. Gottes Wirkung hatte eine logische Fortsetzung: ''Und Gott sah ihre Taten, daß sie von ihrem bösen Weg umkehrten. Und Gott ließ sich das Unheil gereuen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht.'' (3,10). Und jetzt steht auch uns nur eine einzige Frage bevor: Sind wir dem HERRN gehorsam oder ist es für uns auch zu teuer und zu unmöglich das zu tun, was Gott uns sagt?
Jesus kostete es sein Leben, dem Erzengel, vor dem Thron Gottes, den Himmel und für die ersten, von Gott geschaffenen Menschen das Leben im Garten Eden. Ein jeder trifft eine solch wichtige Entscheidung ausschliesslich selbst! Unsere Wahl wird auch von unseren geschenkten Erkenntnissen geführt: ''In Wahrheit begreife ich, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm.'' (Apostelgeschichte 10,35).