Nach dem Gürtel der Wahrheit kommt der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Zunächst betrachten wir, wofür der Brustpanzer gebraucht wird. Er ist ein Schutz des Leibes. In dem von ihm geschützten Bereich befinden sich nach der damaligen Vorstellung die Zentren des Lebens, der Gefühle, der Gedanken, des Verstandes und des Gewissens. Mit der von Gott geschaffenen Gerechtigkeit sollen wir diese Gebiete unseres Lebens schützen. Es ist wichtig zu sehen, wie die Mächte der Finsternis versuchen, unsere Gefühle und den Verstand zu kontrollieren und zu manipulieren. Stellen wir uns vor, wir kommen von einem Lobpreisgottesdienst nach Hause. In der Gemeinde waren unsere Gefühle überaus gut. Am nächsten Morgen ist nicht mehr viel davon zu spüren. Nun fragen wir uns plötzlich: Was ist denn geschehen, dass diese Gefühle plötzlich verschwunden sind? Bin ich nun auf einmal nicht mehr so sehr von Gott geliebt? Soll dies ein Zeichen sein davon, dass ich unterdessen gesündigt habe? Kann mir überhaupt vergeben werden, dass die Gefühle weg sind?
Gefühle sind nicht von Grund auf schlecht. Doch sie müssen geschützt werden. Diesen geschützten Rahmen für die Gefühle bietet der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Es ist wichtig zu wissen: Wodurch bin ich gerechtfertigt? Sind es etwa die Gefühle? Sind es meine guten Taten? Nein, und wiederum nein! Es ist auch nicht meine menschliche Sicht von Gerechtigkeit, die uns rettet. Paulus drückt dies im Brief an die Galater folgendermassen aus: ''Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist, denn es steht geschrieben 'Verflucht ist jeder, der am Kreuz hängt'''. Jesus hat sich aus Liebe zu uns zum Fluch gemacht, indem er sich an das Kreuz nageln liess. Unsere Rettung wurde vollbracht am Kreuz. Wenn wir sie annehmen und als Gerettete unser Leben führen, so haben wir damit auch den Brustpanzer bereitgestellt bekommen. Wir dürfen ihn nehmen und anziehen.
Wir ziehen ihn an, indem wir uns immer wieder von Neuem vergewissern, dass wir vor Gott gerechtfertigt sind. Wir lesen die Bibelstellen, welche uns dies klarmachen und verinnerlichen uns diese Stellen. Als besonders hilfreich empfinde ich zwei Verse aus dem ersten Kapitel des ersten Johannesbriefes: ''Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit'' (Vers 9) und: ''Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde''.
Zieht also den Brustpanzer der Gerechtigkeit an und widersteht dem Teufel in seinen Angriffen!
Der Herr sei mit euch allen!