Gott wohnt nicht in Tempeln die von Händen gemacht sind, sondern er will im Menschen wohnen. Und er will, dass diese Menschen ein Tempel für seine Gegenwart sind. Wenn ich etwas gut machen will, dann bemühe ich mich planmäßig vorzugehen und gewissenhaft. Wenn ich ein gutes Essen zubereiten will, muss ich überlegen was ich wie mache und womit ich alles gut zubereite. Alles was ich habe in einen großen Topf zu schmeißen, und es dann zu kochen und ab und zu umzurühren, macht wenig Sinn und würde fürchterlich aussehen und schmecken. Als Christen sollen wir keine Fünf-Minuten-Terrine sein, sondern ein edles, mit Liebe und Verstand zubereitetes köstliches Essen, etwas was Leib und Seele anspricht und uns auch etwas mehr kosten darf als 99 Cent. Wir waren als Sünder für Gott kein angenehmes und wohlschmeckendes Gericht, eher etwas innerlich Abstruses, Abstoßendes und Undefinierbares. Damit will man eigentlich nicht in Berührung kommen, geschweige denn sich die Mühe machen, genauer hinzusehen und etwas zu verbessern. Als gläubige Christen wissen wir, daß Gott sich in seiner Gnade nicht von unserem elenden Zustand hat abschrecken lassen. Die Frage ist nun, erschrecken wir uns noch vor uns selbst, wenn wir manches an uns sehen und wahrnehmen, was Gott keine Ehre bereitet? Oder ist es uns eher egal, weil wir ja sowieso erlöst sind? Ich frage mich das auch in erster Linie selbst. Die Bibel ermahnt uns ernsthaft darüber nachzudenken und dann eine positive und bejahende Einstellung zur Heiligung zu finden. Wir brauchen jeder in vielerlei Weise Heilung – Gott ist noch nicht fertig mit uns und der HERR lässt sich auch weiterhin (nachdem wir Christen werden durften) vom nach wie vor vorhandenen Schmutz unseres Lebens nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil. Gott hat sich vorgenommen uns herauszuputzen und umzuwandeln, geradezubiegen, aufzurichten, uns Rückgrat, Disziplin, Charakter und einen Sinneswandel zu geben, der Gott selbst gefällt und uns zu gestandenen Männern und Frauen vor Gott macht. Im Grunde sind wir es ja schon durch Jesus Christus, aber es muss auch sichtbar werden – darum geht es!
Glaube hat Werke und die Heiligung sorgt dafür, daß wir damit bei uns selbst (mit Gottes Hilfe) anfangen. Es wird niemand von uns etwas wollen oder sich angezogen fühlen, wenn wir gelangweilt, gleichgültig, demotiviert, chronisch trübsinnig oder immer nur genervt sind. Das ist eine Frage meiner Einstellung. Es verlangt ja keiner, daß wir jeden Tag quietschvergnügt sind und einen halben Meter über dem Boden schweben und ständig gute Miene zu manch bösen Spiel machen. Aber so etwas wie ein geistliches Rückgrat bekommen wir doch eher dann, wenn wir lernen mit den Sorgen, Nöten, Ungerechtigkeiten, Anfechtungen und Nervereien des Lebens auf eine friedvolle und ruhige Art und Weise umzugehen. Und das alles gelassener ertragen, weil wir doch wissen, daß Gott dabei ist. In Sprüche 3, 1-8 steht: „Mein Sohn, vergiß meine Lehre nicht, und dein Herz bewahre meine Gebote! Denn sie werden dir Verlängerung der Tage und Jahre des Lebens und viel Frieden bringen. Gnade und Wahrheit werden dich nicht verlassen! Binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Gunst und Wohlgefallen erlangen in den Augen Gottes und der Menschen. Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. Halte dich nicht selbst für weise; fürchte den Herrn und weiche vom Bösen! Das wird deinem Leib Heilung bringen und deine Gebeine erquicken''! Wenn wir die Heiligung annehmen und uns auch selbst darum bemühen die Empfehlungen der Bibel ernster zu nehmen, wird uns das auch körperlich gut tun. Oft sind wir ja auch gerade deshalb so anfällig und dem frustrierten Müßiggang näher als der Nachfolge Jesu, weil es uns körperlich und seelisch nicht so gut geht. Die Bibel lehrt, daß man das ändern kann – bei dir und bei mir.