Signalhörner, Tonkrüge und Fackeln – was für eine Ausrüstung, um eine bis an die Zähne bewaffnete Armee zu bekämpfen! Aber Gideon und seine Männer gehorchen Gott und vertrauen seinem Wort – und als Belohnung erleben sie einen der verrücktesten Kämpfe der Kriegsgeschichte: Die dreihundert Männer postieren sich auf den Bergen rings um das Lager der Midianiter und zünden auf Gideons Zeichen hin mitten in der Nacht ihre Fackeln an, blasen in die Hörner und werfen dann mit lautem Geschrei die Tonkrüge die Berge hinunter. Dadurch wurden die Midianiter so aufgeschreckt und verwirrt, dass sie in Panik verfielen und sich gegenseitig töteten. Gideon und seine Männer konnten ruhig zuschauen, wie sich der Feind selbst vernichtete.
Ja, Gott hatte sein Versprechen gehalten und die Israeliten siegen lassen – und das auf eine total verrückte Weise, mit total verrückten Waffen und einer total verrückten Taktik.
Es lohnt sich, sich die zugrunde liegende Symbolik dieser Taktik näher zu betrachten:
- Die Krieger hatten eine Fackel bei sich. Eine Fackel bringt Licht in die Nacht und Licht ist auch ein Symbol für Wahrheit. „Ihr seid das Licht der Welt!“, hat Jesus in der Bergpredigt uns zugesagt – und ich habe festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, Licht, bzw. eine brennende Fackel zu sein und es auch zu bleiben. Um diese Aufgabe zu erfüllen, braucht es die Kraft und das Wirken des Heiligen Geistes in mir. Und deshalb muss ich mir immer wieder die Frage stellen, wie ich es anstellen muss, um Licht zu bleiben, brennend zu sein für Jesus Christus und leidenschaftlich und auch radikal für das Reich Gottes zu arbeiten.
- Der zweite Ausrüstungsgegenstand von Gideons Kämpfern war ein Signalhorn (andere Übersetzungen sagen Posaune). Die Posaune wird in der Bibel auch als Bild für das Bekenntrnis zu Gott und das Zeugnis von Gott gebraucht – laut wie eine Posaune soll auch unser Bekenntnis sein und unser Zeugnis von den Wundertaten Gottes.
- Und dann hatten diese Kämpfer noch leere Tonkrüge bei sich. Leere Gefäße sind in der Bibel immer ein Symbol dafür, dass es nicht um unsere rein menschliche Kraft und unser eigenmächtiges Handeln geht, sondern darum, dass Gott uns unsere leeren Hände mit all dem füllt, was wir brauchen. Und wenn wir ehrlich sind, dann haben wir oft genug leere Hände, die von Gott gefüllt werden sollen, ja müssen.
Neben diesen Waffen hatten diese 300 Männer auch ein Vorvild, denn Gideon hatte ihnen befohlen, sich an sein Beispiel zu halten und nach seinem Vorbild zu handeln. Wenn wir das auf das Neue Testament übertragen wollen, so heißt unser „Oberbefehlshaber“, nicht Gideon, sondern Jesus – an ihm sollen wir uns orientieren, ihm immer mehr gleich werden, auf ihn sollen wir sehen.
Jesus geht uns in unserem Leben und in jedem geistlichen Kampf voran. Und jeder geistliche Kampf des Glaubens kann nur mit den Waffen Gottes gewonnen werden.