Im weltweiten Leib Christi, unserer Kirche gibt es unzählige Konfessionen und Denominationen. Sie alle leben ihren Glauben etwas anders aus, sie alle sind auch unterschiedlich strukturiert. Von den reinen Brüdergemeinden, in denen jeder Bruder seine Gaben auslebt, über die Heilsarmee mit ihrer militärischen Struktur, bis hin zur katholischen Kirche mit ihren Bischöfen und Kardinälen gibt es keine Gruppe, die ihr Zusammenleben nicht in einer bestimmten Art geregelt hat.
Überall gilt in der einen oder anderen Art das göttliche Prinzip der Über- und Unterordnung. Das ist auch prinzipiell gut, sinnvoll und gottgewollt. Doch die Art, wie es ausgelebt wird, entspricht oft nicht dem biblischen Vorbild von Gemeinde, wie es uns hauptsächlich in der Apostelgeschichte gezeigt wird. Das Amt des Pastors (oder Pfarrers oder Priesters ...) liegt oft mit dem des Gemeindeleiters zusammen.
Die Urchristliche Gemeinde kennt einen solchen Gemeindeleiter aber nicht. Schon in unseren heutigen Versen sprechen sich die Jünger dagegen aus. Sie sind allein für das Predigen und das Beten zuständig, also für das geistliche Wohl ihrer Gemeinde. Für die anderen, hauptsächlich organisatorischen Aufgaben soll die Gemeinde Diakone (griechisch: Diener, Helfer) bestimmen. Die Aufgabe der geistlichen Leitung ist es dann, diese bestimmten Personen für ihr Amt einzusegnen.
Wie schon Jesus sagt, sollen wir alle einander Diener sein. Die einen als Diener am Wort und die anderen Diener in den anderen anfallenden Arbeiten.
Aus der göttlichen Ordnung (Über- und Unterordnung) lässt sich so keine Form der Hierarchie ableiten. Jeder ist nach seiner Gabe und danach, wo er mit dieser eingesetzt wird den anderen übergeordnet - und in allen anderen Dingen wiederum anderen untergeordnet. Die Gemeinde ist ein lebendiger Körper, das Auge ist nicht mehr Wert, als der kleine Zeh. Jeder hat seine Aufgabe und jeder hat seinen Wert. Fehlt ein Glied, so ist dieser Körper unvollständig, denn keiner kann es ersetzen.
Bist du nach dem Gottesdienst dafür verantwortlich, den Kaffee zu kochen, so ist es sinnlos und widerbiblisch, wenn sich hier der Prediger einmischen würde, welche Sorte von Kaffee du dafür nimmst. Jeder ist für seinen Bereich zuständig und sollte nicht versuchen, gegen seine Gaben und Dienste die anderen Bereiche mit zu bestimmen.
Wo liegen deine Gaben? Bringst du sie in deine Gemeinde mit ein?
Ich wünsche dir eine gesegnete Woche in der Gemeinschaft deiner Gemeinde.