Geduld haben wir oft nicht. Die Bibel spricht das offen aus, woran es uns mangelt und was wir mit unserer Ungeduld oftmals anrichten - Hebräer 10, 35-36: ''Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt''. Gott will unser Vertrauen (in allen Dingen) aber dazu brauchen wir Glauben und Geduld. Gerade dann, wenn wir warten können, wird sich auch der Glaube stets als lebendig und fundamental erweisen. Wo wir keine Geduld haben, werfen wir das Vertrauen auf Gott weg. Geduld ist vielleicht manchmal mehr eine Grundsatzfrage als eine Zeitfrage. Geduld muss nicht zwangsläufig immer damit zusammen hängen, daß man lange Zeit auf etwas warten muss. Das kann durchaus auch sein, aber es ist ebenso möglich, daß Gott unsere Bereitschaft Geduld zu haben dadurch belohnt, daß wir nicht lange auf etwas warten müssen. Der Wille Gottes für unser Leben als Christen, hängt oft damit zusammen, daß wir durch Umstände, Gebet, Zeit, Gespräche und Geduld lernen uns erkennen sollen, welcher Weg der Richtige für mich ist. Und dies sozusagen in allen großen und kleinen Fragen meines Lebens. Es sind manchmal eher unscheinbare Dinge, die uns in eine bestimmte Richtung führen und worauf vieles aufgebaut werden kann, was wir jetzt noch gar nicht ahnen und verstehen. Aber Gott weiß es. Um seinen Willen müssen wir ringen und ihn suchen. Geduld führt zur Bewährung und Bewährung zur Hoffnung (Römer 5,4). Davon leben wir.
Wir hoffen auf gute Zeiten, auf Glück und Zufriedenheit in unserem Leben und darauf, von Gott gesegnet zu werden und geistlich zu wachsen. Wenn wir Kinder Gottes sind, dann haben wir diesen Wunsch alles mit Gott zu tun (Römer 8,4). Der HERR will nicht unser Unglück, sondern Gott tut was er ist. In 2. Mose 34,6 steht: ''Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue...''. Mit diesem Gott haben wir es zu tun und IHN auch absolut nötig, wenn wir nicht blind ins Verderben rennen wollen. Gott ist souverän und allmächtig - gerade auch im Leben von seinen teuer erkauften Kindern (1. Korinther 7,23). In Psalm 91, 1-2 schreibt David: ''Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe''. Das ist keine ängstliche oder gelangweilte Geduld und Hoffnung die uns hier vermittelt wird, sondern etwas, daß Spaß macht und Freude bringt und (wie es im Eingangstext in den Klageliedern heißt) etwas ''Köstliches'' ist. Wir dürfen mit allem zu Gott im Gebet kommen. Nichts ist zu gering oder unbedeutend. Selbst die Haare auf unserem Kopf sind gezählt (Matthäus 10,30). Gott ist vertrauenswürdig. ER sieht uns und hat einen (guten) Plan für unser Leben (auch wenn aus unserer eingeschränkten Sicht nicht alles immer ''rund'' läuft) - glaubst du das?