Was heißt es denn wirklich Christ zu sein im engsten biblischen Verständnis? Was rettet uns Menschen denn wirklich und tatsächlich vor dem gerechten Gericht Gottes und seiner ewigen Heiligkeit? Warum solltest gerade du in den Himmel kommen? Auf diese Fragen haben zu allen Zeiten viele Menschen versucht eine passende und angebrachte Antwort zu geben. Manche Antworten waren moralisch begründet, andere gesetzlich und liberal theologisch, und wieder andere eher gleichgültig und oberflächlich. Manche stellen sich solche Fragen auch gar nicht. Es gibt auch gläubige Menschen, die lehnen alle Aussagen zum Glauben und zur Nachfolge und zum Gesetz und der Gnade grundlegend ab, wenn diese Aussagen vom Apostel Paulus kommen. Wen das betrifft, dem hat der Teufel schon gründlich den Sinn vernebelt. Und eine ähnliche Verblendung zählte teils auch für die Gläubigen in der Gemeinde in Galatien. Das war die römische Provinz Galatia die im heutigen Ankara in der Türkei zu finden ist. Denen schrieb Paulus in Galater 3, 1-11: „O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden? So viel habt ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch die Verkündigung vom Glauben? Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, so erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder...
...Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«. So werden nun die, welche aus Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«. Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«“. Viele damals die sich auf Abraham beriefen in der Forderung nach zusätzlicher Beschneidung, obwohl man auch an Jesus Christus glaubte, hielt Paulus deutlich vor Augen, daß Abraham im voraus das Evangelium verkündigt wurde. Er lebte ungefähr 2000 Jahre vor Christus. Und ebenso machte er sehr deutlich, daß es im Hinblick auf das Gesetz keinerlei Kompromisse gab. Entweder man folgte dem Gesetz und war dann verpflichtet jeden Punkt und jedes Komma streng einzuhalten oder man vertraute im Glauben dem Opfer Jesu am Kreuz zur Vergebung der Sünden. Aber einerseits zu glauben und gleichzeitig sich um weitere Vorgaben zu bemühen (ohne sie jemals erfüllen zu können), war so ziemlich das Schlimmste und Verkehrteste was man tun konnte. Was daraus folgte war ein Fluch! Und leider ist dieser Kompromiss-Glaube und diese Vermischung aus Gnade und Rechtfertigungs-Werken bis heute das Geschwür in der sogenannten Christenheit. Wenn im Mittelalter von Gläubigen gesagt wurde, man wird allein aus Glauben gerechtfertigt und erlöst, war man ein Ketzer und musste um sein Leben fürchten.
Fortsetzung morgen...